Düdingen erneut zu fehleranfällig
Der TS Volley Düdingen kommt in der Finalrunde der NLA weiter nicht in Fahrt. Gegen Neuenburg verloren die Power Cats gestern Abend 1:3. Eine hohe Eigenfehlerquote lag am Ursprung der zweiten Niederlage im zweiten Finalrundenspiel.
Michel Spicher, Freiburger-Nachrichten
Es war eine ärgerliche 0:3-Niederlage, mit der die Düdingerinnen am Sonntag in die Pre-Playoffs der NLA gestartet sind. Mit zahlreichen Eigenfehlern hatten sie sich gegen Franches-Montagnes selber um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Der missglückte Auftakt hatte für die erfolgsverwöhnten Power Cats dennoch etwas Gutes: Ihnen wurde schmerzlich vor Augen geführt, dass in der Zwischenrunde, in der nur noch die sechs besten Teams der Qualifikation dabei sind, Siege nur mit einer Topleistung möglich sind. So war die 0:3-Niederlage ein Schuss vor den Bug der Senslerinnen, gerade zur rechten Zeit, ehe die Pre-Playoffs für sie richtig lanciert werden.
NUC der erwartet hartnäckige Gegner
So zumindest hoffte man aufseiten des TS Volley Düdingen. Der erhoffte Effekt blieb allerdings aus. Der Neuenburg UC war gestern Abend der erwartet unangenehme Gegner und verhinderte, dass die Power Cats zurück auf die Erfolgsstrasse fanden. NUC war neben Volero Zürich das einzige Team, das Düdingen in der Qualifikation hatte bezwingen können. Und die Equipe von Silvan Zindel vermochte als Einzige dem Branchenprimus Volero in diesem Saisonverlauf einen Satz abzuringen.
Düdingen versuchte, das Spiel in die Hand zu nehmen, konnte eine gewisse Nervosität aber nicht verbergen und produzierte erneut zu viele Eigenfehler. Weil auch der Gegner grosszügig Geschenke verteilte–vor allem beim Service–blieb der erste Satz bis zum 22:21 umkämpft. Im Endspurt setzten sich die Power Cats doch noch durch. Dass der letzte Punkt zum 25:21 auf das Konto von Helena Kojdova ging, passte zur starken Leistung der tschechischen Aussenangreiferin.
Beide Teams erwischten in der Defensive nicht ihren besten Abend, so dass auch im zweiten Satz lange Ballwechsel die Ausnahme blieben. Bei 10:11 konnten die Gäste erstmals in dieser Partie die Führung übernehmen, abzusetzen vermochten indes auch sie sich nicht. Düdingen hatte beim Stand von 24:23 seinen ersten Satzball, NUC bei 25:26. Mit einer schönen Finte stellte Neuenburgs Passeuse Megan Cyr schliesslich den 1:1-Satzausgleich her. «Diesen Satz dürfen wir nicht aus der Hand geben», ärgerte sich Trainner Nicki Neubauer nach dem Spiel. «Wir haben erneut zu oft die falsche Entscheidung getroffen, viele kleine Sachen verkehrt gemacht. Dem Team fehlt momentan die geistige Frische, um solche knappen Duelle für sich zu entscheiden.»
Ratloses Düdingen
Im dritten Satz brachte Nicki Neubauer anstelle von Muriel Grässli, bei der sich Hochs und Tiefs munter abwechselten, Pamela Gfeller ins Spiel. Der Wechsel brachte allerdings nur kurzfristig einen Aufschwung und konnte nicht kaschieren, dass man bei den Power Cats die verletzte Laura Caluori schmerzlich vermisste. Als die Gäste in dem nun packenden Spiel erstmals so richtig davonzogen (22:17), schien es um die Düdingerinnen geschehen. Sie zeigten aber eine tolle Moral und kämpften sich auf 22:23 heran, belohnt wurde ihre Aufholjagd allerdings nicht. Beim Stand von 22:24 geriet der Smash von Sabel Moffett zu lang, was NUC die 2:1-Führung bescherte.
Bei Düdingen vermisste man auch im vierten Satz die Variation im Angriff. Kaum einmal wurde über die Mitte gespielt, zu sehr war das Spiel abhängig von Topskorerin Chantale Riddle. Die Eigenfehlerquote blieb zudem hoch. So lag Neuenburg ständig in Führung und brachte diese auch ziemlich locker über die Ziellinie (25:18). Damit kann Düdingen nicht mehr von sich behaupten, in dieser Saison zu Hause nur gegen Volero verloren zu haben.
Gute Ausgangslage verspielt
Nach der zweiten Niederlage in den Pre-Playoffs haben die Power Cats die schöne Ausgangslage, die sie sich in der Qualifikation erarbeitet haben, bereits wieder verspielt. Und Besserung ist auch nicht in Sicht, müssen die Düdingerinnen nächstes Wochenende doch gegen Volero Zürich antreten. «Dass wir weg sind von der Favoritenrolle ist vielleicht gar nicht so schlecht. So können wir wieder befreiter aufspielen», sagte Neubauer.
Einen Erfolg konnte Düdingen gestern zumindest an der Transferfront verbuchen. Vor dem Spiel gab der Verein die Vertragsverlängerung mit Helena Kojdova bekannt. Die Aussenangreiferin hat für eine weitere Saison bei den Power Cats unterschrieben.
Düdingen - NUC 1:3 (25:21;25:27;22:25;18:25)
Sporthalle Leimacker. – 240 Zuschauer. – SR: B. Nellen/Stanisic.
TS Volley Düdingen:Grässli, Marbach (Passeuse), Brletic, Riddle, Kojdova, Edberg (Libera), Moffett; Albertini, Gfeller.
Bemerkungen:Düdingen ohne Caluori (verletzt).–Wahl zu den besten Spielerinnen: Riddle und Shaw.
Die weiteren Resultate:Volero Zürich - Köniz 3:0 (25:17, 25:13, 25:17). Aesch-Pfeffingen - Franches-Montagnes 3:0 (26:24, 25:22, 25:14).
Rangliste:1. Volero Zürich 3/12 (9:0). 2. Franches-Montagnes 3/6 (6:3). 3. Neuenburg UC 3/6 (6:5). 4. Aesch-Pfeffingen 2/4 (3:3). 5. Düdingen 2/2 (1:6). 6. Köniz 3/0 (1:9).
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