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Volley Düdingen - News

29Nov

Die stumpfen Krallen der Power Cats

29 Nov, 2016 | FrontPage, NLA 1617 | View Counts (3614) |

Die stumpfen Krallen der Power Cats

Die Düdinger NLA-Volleyballerinnen haben gestern gegen Neuenburg mit 1:3 verloren. Weniger die Niederlage an sich als die Art und Weise, wie sich sein Team präsentierte, sorgte bei Trainer Nicki Neubauer für Ärger.

Artikel aus den Freiburger Nachrichten von Michel Spicher

«Langsam muss man sich schon fragen, wer hier eigentlich Volleyball spielen will», wählte Düdingens Trainer Nicki Neubauer nach der gestrigen 1:3-Niederlage gegen Neuenburg unerwartet scharfe Worte. «Lieber schauen die Spielerinnen, was ihre Kolleginnen links und rechts machen, statt selber den Ball zu nehmen. All das, was wir uns in der Matchvorbereitung vorgenommen haben, wurde nicht umgesetzt. Momentan fehlt es uns nicht nur an der Qualität, sondern auch an Einsatz und Willen. NUC war heute besser, dennoch wäre zumindest ein fünfter Satz möglich gewesen. Dafür hätten aber alle 100 Prozent geben müssen.»

Hoffnung währte nur kurz

Dass die Power Cats einmal mehr einen schlechten Start erwischten, daran hat man sich in Düdingen in letzter Zeit gewöhnt. Bereits zum fünften Mal in Folge verloren sie den Startsatz. Bis zum zweiten Time­out lagen die beiden Teams gleichauf, dann zog Neuenburg dank grosszügiger Geschenke von Düdingen auf 18:22 davon. Irgendwie hatten die Power Cats ihr Visier falsch eingestellt und setzten die Bälle oftmals unbedrängt neben oder hinter die Linie zum 20:25.

Auch im zweiten Satz konnten die Düdingerinnen in punkto Schlaghärte nicht mithalten. NUC konnte mit seinen wuchtigen Angriffen immer wieder punkten, wobei insbesondere die 189 cm grosse Topskorerin Daniela Campbell und Mandy Wigger zu überzeugen wussten. Captain Wigger war es denn auch, die in der Schlussphase mit drei Sideouts in Folge für Neuenburg die entscheidenden Punkte vom 23:24 zum 26:24 holte. «Wir spielten viel zu passiv, waren im Block und in der Defensive nicht konsequent genug», bilanzierte Neubauer nach dem Spiel.

Immerhin gelang es Düdingen im dritten Satz, wieder etwas Hoffnung zu schöpfen. Mit mutigen Services brachte das Heimteam die nicht immer sattelfeste Verteidigung von NUC in Bedrängnis und gewann mit 25:17. Die Ernüchterung folgte jedoch auf dem Fuss: Im vierten Durchgang spielten die Einheimischen wieder zu passiv und liessen auf dem Feld die Organisation vermissen. Prompt konnte Neuenburg sein Spiel wieder aufziehen und mit 25:16 schliesslich den Satz und die Partie gewinnen. 

Auf der Suche nach der Idealform

Die gestrige Niederlage hat gezeigt, dass Düdingen auch sechs Wochen nach Meisterschaftsstart noch seine Form sucht. Tamara Ignjic, die als Ersatz für die verletzte Helena Kojdova geholt wurde, konnte gestern erstmals im Dress der Power Cats stark auftrumpfen, zumindest wenn sie auf der von ihr bevorzugten Aussenposition zum Einsatz kam. Auf der Diagonalposition, wo Trainer Neubauer wegen des Ausfalls von Chantale Riddle die Alternativen fehlen, fühlte sich die Serbin auch gestern nicht wohl. «Tamara hat eine tolle Partie gemacht», zeigte sich Neubauer mit der Leistung seiner Neuverpflichtung zufrieden. «Sie allein kann aber den Karren nicht aus dem Dreck ziehen, da müssen auch die anderen mithelfen. Von den anderen Angreiferinnen Pamela Gfeller, Ines Granvorka und Anna Niederhauser muss eindeutig mehr kommen. Auch Sabel Moffett hat ihre bestes Niveau noch nicht erreicht.» 

Bis die letztjährige Topskorerin Riddle wieder aufs Feld zurückkehrt, wird es voraussichtlich noch mindestens bis Weihnachten dauern – so lange wird sich Nicki Neubauer noch gedulden müssen, bis er seine Idealformation aufs Feld schicken kann. Am 6. November hatte die Amerikanerin gegen Franches-Montagnes ihr Comeback gegeben, was sich im Nachhinein aber als zu früh erwiesen hat. Die lädierte Schulter hielt der Belastung nicht stand, so dass sich die gesundheitlichen Probleme weiter akzentuiert haben. «Wir dürfen aber nicht glauben, dass plötzlich alles besser wird, wenn Chantale zurück ist. Wir müssen hart an uns arbeiten. Wenn man so wie wir momentan Mühe hat, den Flow zu finden, muss man über den Kampf ins Spiel finden. Kampf habe ich heute aber nur bei NUC gesehen.»

Düdingen - Neuenburg 1:3 (20:25, 24:26, 25:17, 16:25)

Sporthalle Leimacker. – 387 Zuschauer. – SR: A. Sigrist/S. Stanisic

TS Volley Düdingen: Marbach, Gfeller, Brletic, Ignjic, Granvorka, Edberg (Libera), Moffett; Niederhauser, Widmer

Neuenburg UC: Bugg, Campbell, Troesch, Wigger, Reesor, Halter, Dalliard (Libera); Chrtlanska

Bemerkungen: Düdingen ohne Riddle (verletzt).– Wahl zu den besten Spielerinnen: Bugg und Edberg.

Fotos von Marc Raeber

Schiller Photo

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