Fast perfektes Wochenende für Düdingen
Die Düdinger Volleyballerinnen sorgten am Wochenende für Staunen. Am Samstag besiegten sie im NLA-Spiel Neuenburg überraschend klar, gestern schafften sie im Schweizer Cup gegen Volero beinahe die Sensation.
Artikel aus den Freiburger Nachrichten von Michel Spicher
«Natürlich lässt sich so etwas nicht komplett planen», freute sich Düdingens Trainer Nicki Neubauer nach dem doch etwas überraschend klaren 3:0-Auswärtserfolg seines Team in Neuenburg. «Wir wussten aber, dass ein Sieg möglich ist, wenn wir an die guten Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen.» Das ist denn Power Cats am Samstag vorzüglich gelungen. Sie prägten das Geschehen nicht nur resultatmässig, sondern lagen auch praktisch ständig voraus. Im ersten Satz betrug der Vorsprung gegen das anfänglich desolat auftretende Heimteam bis zu neun Punkte, am Ende hiess es 25:19 für die Gäste.
Düdingens Passivität
Auch im zweiten Durchgang lagen die Düdingerinnen ständig voraus, phasenweise bis zu fünf Punkte. Sie schienen auf dem Weg zu einem weiteren klaren Satzgewinn, als sie gegen Ende des Durchgangs plötzlich zu passiv agierten. Anstatt weiter konsequent den Punkt zu suchen, spielten sie den Ball nur übers Netz und warteten ab, was der Gegner zeigt. Das nutzten die Neuenburgerinnen, um das Geschehen ausgeglichener zu gestalten. «Diese Nachlässigkeit hat uns schon einige Male in Schwierigkeiten gebracht, unter anderen auch in den Europacup-Spielen gegen die Béziers Angels», analysierte Neubauer. «Insbesondere beim Side-out-Spiel waren wir zu wenig konzentriert. Positiv war, dass wir uns aber rechtzeitig wieder aufraffen und den Satz nach Hause bringen konnten.» Mit 25:23 fiel das Resultat am Ende zwar knapp aus, tatsächlich hatte man aber nie den Eindruck, als könnte NUC seinem Gegner den Satz noch entreissen. Düdingen hatte die Partie unter Kontrolle.
Die Power Cats im Flow
So auch im dritten Satz: Die Power Cats lagen immer etwas vorne, machten die wichtigen Punkte und gewannen mit 25:22. Es war ihr fünfter Sieg in Folge und der insgesamt zehnte aus den letzten zwölf Meisterschaftsspielen. Der von Neubauer oft zitierte Flow haben die Düdingerinnen inzwischen wieder gefunden. Ihr Aufschwung ist eng verknüpft mit zwei Namen: Chantale Riddle und Tamara Ignjic. Seit die letztjährige Topskorerin Riddle Mitte Dezember nach ihrer Verletzungspause wieder eingestiegen ist, hat das Sensler Team seine ideale Formation gefunden. «Chantale bringt Ruhe und Erfahrung, aber auch viel Energie aufs Feld», sagt Nicki Neubauer. «Sie gibt den anderen viel Sicherheit.»
Inzwischen hat sich auch Ignjic zur wichtigen Teamstütze entwickelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die als kurzfristiger Ersatz für Helena Kojdova engagierte Serbin ihrer Rolle im Team gefunden. «In der Annahme spielt sie deutlich besser, da musste sie sich erst an unser Spielsystem gewöhnen. Die vielen Einzeltrainings, wie wir da mit ihr gemacht haben, haben sich ausbezahlt», freut sich Neubauer. «Wie wichtig sie inzwischen in der Abwehr und im Block für unser Team ist, hat man auch in Neuenburg wieder gesehen.»
Franches-Montagnes anstatt Federer
In der Rangliste ist Düdingen dank des samstäglichen Sieges bis auf einen Punkt – bei einem Spiel weniger – an das drittplatzierte NUC herangekommen. Am kommenden Wochenende wird der Höhenflug der Power Cats allerdings auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Dann treffen sie in einer Doppelrunde gleich auf zwei happige Gegner: am Samstag auswärts auf Franches-Montagnes, am Sonntag zu Hause gegen Sm’Aesch-Pfeffingen. «Vor allem die Partie gegen Franches-Montagnes wird sehr wichtig für uns», schaut Nicki Neubauer voraus. Während die Sport-Schweiz gestern vor dem Fernseher beim Tennis-Final der Australian Open zwischen Roger Federer und Rafael Nadal mitgefiebert hat, hat der Düdinger Coach lieber die Partie gegen die Jurassierinnen vorbereitet. «Wenn wir gewinnen, halten wir Franches-Montagnes auf Distanz und können weiter auf Platz 3 schielen. Der ist unser grosses Ziel.»
Telegramm
Neuenburg UC - Düdingen 0:3 (19:25, 23:25, 22:25)
Halle des sports de la Riveraine. – 500 Zuschauer. – SR: J.-A. Loretan/A. Sanapo.
TS Volley Düdingen: Marbach, Riddle, Moffett, Brletic, Ignjic, Granvorka, Edbger; Widmer, Niederhauser.
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