Achterbahnfahrt in fünf Sätzen
Dem NLA-Team des TS Volley Düdingen gelang am Samstag gegen Schaffhausen ein Heimsieg auf Biegen und Brechen.
Artikel aus den Freiburger Nachrichten von Tanja Aebischer
Das Spiel war gezeichnet von einem Auf und Ab im Spiel der Düdingerinnen. So begann das Heimteam im ersten Satz mit mächtig Wirbel und ging gleich mit 8:3 in Führung, nur um dann Mitte des Satzes wieder Fehler einschleichen zu lassen. Es waren unnötige Fehler, die auch Coach Nicki Neubauer ein Dorn im Auge waren. «Wir zeigen manchmal zu wenig Disziplin, so dass es einem fast übel wird. Das ist nicht gut genug für unsere Ansprüche.»
Gemäss dem Trainer sollte das Team auch mit mittelmässigen Bällen – beispielsweise bei einer schlechten Annahme – noch etwas Gutes rausbringen können. Zudem zeigten sich die Senslerinnen am Samstag einmal mehr mental wenig gefestigt. Sobald der erste Ball flöten geht, ist auch die Stimmung hin, und die Köpfe hängen. Schwachpunkte des Gegners können so gar nicht ausgenutzt werden. So wirkte denn auch das Spiel teils verhalten und schwunglos.
Ignjic entschied Partie
Auch wenn der Mut zum Angriff oftmals fehlte, gelang es Düdingen, im zweiten und dritten Satz einigermassen konstant zu spielen. Allerdings blieben die gewohnten Angriffe von Sabel Moffett und Chantale Riddle diesmal aus. Trotz ungenauem Spiel und erstaunlicher Zurückhaltung entschieden die Power Cats diese Sätze für sich. «Es war purer Kampf», sagte Neubauer. Neben dem Kampfgeist sorgten das Trio mit Moffett, Zora Widmer und Pamela Gfeller für die Differenz: Moffett machte Druck am Service oder Angriff, Widmer verteilte die Bälle, und Gfeller brachte die nötige Ruhe ins Spiel.
Nach einem erneuten Hänger im vierten Satz war das Team auf dem Feld wieder präsenter. Mit Widmer am Service ging es im fälligen Tiebreak sogleich 4:1 in Führung. Trotz dünnem Vorsprung zogen die Power Cats am Ende dann mit der lautstarken Unterstützung vom Publikum von dannen. Düdingen konnte sich dank vier erfolgreichen Angriffen in Serie von Tamara Ignjic zum Sieg spielen und verbleibt so mit 37 Punkten auf dem fünften Platz der Rangliste.
Steigerung gefragt
Trotz dem Sieg war Neubauer aber nicht zufrieden mit der Teamleistung. «Wir müssen mehr Qualität aufs Feld bringen», sagte er eindringlich. «Wir liessen uns beeinflussen, haben zu viele Fehler produziert.» Statt erfolgreich mit Risiko zu spielen, produzieren die Düdingerinnen eher Fehler. «Schaffhausen hat heute sehr gut gespielt – aber weil wir es zugelassen haben.» Schaffhausens Headcoach Teemu Oksanen dagegen war mit der Vorstellung seines Teams sehr glücklich: «Ich bin sehr zufrieden mit unserer Performance. Wir konnten während dem ganzen Spiel Lösungen gegen das Angriffsspiel von Düdingen finden. Für alle ausser Ignjic, die am Schluss den Match entschieden hat.» Logischerweise wurde sie dann vom gegnerischen Trainer zur besten Spielerin der Partie gewählt.
Das Saisonziel der Schaffhauserinnen sind die Playoffs. Für die Düdingerinnen sind die vorderen Ränge noch erreichbar, und mit 37 Punkten haben sie ein sicheres Polster gegenüber den hinter ihnen platzierten Cheseaux und Köniz mit 24 respektive 20 Zählern. Trotzdem wartet auf seine Spielerinnen noch viel Arbeit, sagt Neubauer: «Einige von uns müssen sich noch richtig steigern, wenn wir diese Saison einen guten Platz haben wollen.»
Neubauers Blick richtete sich am Sonntag bereits nach vorne: «Die nächsten zwei Spiele werden hart sein. Köniz und Chesaux haben nichts zu verlieren und werden um jeden Preis für den Playoff-Einzug kämpfen.» Bleibt abzuwarten, ob die Power Cats die vom Coach erwünschte und erforderte Qualität an den Tag legen können, um diese schwierigen Spiele für sich zu entscheiden.
Telegramm
TS Volley Düdingen - Kanti Schaffhausen 3:2 (19:25, 25:21, 25:21, 15:25, 15:9 )
Leimacker. 253 Zuschauer. 121 Spielminuten.
TS Volley Düdingen: Riddle, Brletic, Marbach, Ignjic, Granvorka, Moffet, Edberg; Widmer, Niederhauser, Gfeller.
Kanti Schaffhausen: Ramos, Bolliat, Cukseeva, Schaber, Cao, Holaskova, Bacchi; Leu, Meier, Guyer, Rigon.
Beste Spielerinnen: Ignjic und Bacchi.
Fotos von Marc Raeber
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