Vorteil TS Volley Düdingen
In einem spannenden Abnützungskampf setzte sich der TS Volley Düdingen gestern im ersten Spiel der NLA-Playoff-Viertelfinals (best of 3) zu Hause gegen Neuenburg UC im Tiebreak durch. Damit fehlt noch ein Sieg zum Einzug in den Halbfinal.
Artikel aus den Freiburger Nachrichten von Frank Stettler
Knapp zweieinhalb Stunden waren in der Leimacker-Halle vor knapp 500 Zuschauern gespielt, als Düdingen im Tiebreak durch seine Topskorerin Sabel Moffett den dritten Matchball zum 3:2-Sieg verwerten konnte. Ein hartes Stück Arbeit lag hinter den Freiburgerinnen. «So sind eben die Playoffs. Vor allem wenn die Teams, die in der Tabelle am nächsten beieinander lagen, aufeinandertreffen», hielt der selbstredend zufriedene Düdingen-Trainer Nicki Neubauer fest.
Aber der Reihe nach: Der doch etwas spezielle Modus in den Playoff-Viertelfinals (Best-of-3-Serie) sieht vor, dass zunächst das schlechter klassierte Team der Qualifikation zu Hause antreten darf (oder doch eher muss?), ehe Spiel zwei sowie eine allfällige Belle auswärts ausgetragen werden. Düdingen, die Equipe im fünften Rang nach der regulären Saison, stand deshalb gestern am späten Nachmittag in seinem Heimspiel gegen das viertklassierte NUC bereits unter einem gewissen Zugzwang – auch wenn Captain Kristel Marbach im Vorfeld der Partie relativiert hatte. Die Tatsache, dass ihr Team in der Qualifikation in Neuenburg schon einmal gewonnen habe, gebe Selbstvertrauen. «Wir werden deshalb zu Hause hoch motiviert, aber nicht verkrampft auftreten», gab sich die Freiburgerin zuversichtlich. Und tatsächlich schien das Heimteam mit dem Druck zunächst gut umgehen zu können. Es legte mit 6:0 vor und profitierte dabei von Fehlern der Gäste, die ihrerseits nervös wirkten. Dank der langjährigen Internationalen Mandy Wigger fing sich Neuenburg aber rasch und kämpfte sich in Schlagweite zurück. Dennoch war Düdingen auf gutem Weg, den wichtigen Startsatz für sich zu entscheiden (21:17), doch – und das ist nicht neu – machte den Freiburgerinnen die fehlende Konstanz einen Strich durch die Rechnung. Mit einem Schlussspurt riss NUC den Satz noch an sich (24:26).
Starke Reaktion in Satz vier
Im zweiten Satz wollte Düdingen das Szenario der Viertelfinal-Hauptprobe vom vorletzten Sonntag, als die ersten beiden Sätze in Neuenburg bei der 1:3-Niederlage trotz Führungen verloren gingen, unbedingt vermeiden. Nach einem Fehlstart lag die Formation von Neubauer stets mit einigen Punkten vorne, ehe die Hände abermals zu zittern begannen. Doch diesmal liessen sie sich den Satzgewinn nicht mehr durch die Lappen gehen (25:22), mitunter weil die starke Tamara Ignjic und Chantale Riddle fleissig punkteten. Gleiches gelang dann in Satz drei nicht mehr. Abermals hatte Düdingen zwar die Nase vorn (20:18), doch in der Money Time waren die über die Aussenpositionen gefährlichen Neuenburgerinnen abgebrühter (22:25). Die Fehlermarge der Hausherrinnen war damit aufgebraucht. Eine Reaktion musste her. Und diese fiel vehement aus. Konzentriert und entschlossen holten sie sich den vierten Satz (25:19) und damit das eingangs erwähnte Tiebreak.
«Wir müssen sie stressen»
«Wir lagen in allen Sätzen vorne. Vom Gefühl her waren wir das dominantere Team», zog Neubauer Bilanz. Doch in den Sätzen eins und drei habe es ein Déjà-vu der Vorwoche gegeben. «Wichtig war deshalb, dass wir in den engen Sätzen, die wir für uns entschieden, Moral tanken konnten. Wir müssen an unsere Fähigkeiten glauben.» Mit der Amerikanerin Madison Bugg verfüge NUC über eine starke Zuspielerin, die auch gut verteidige, so Neubauer. «Und wenn bei NUC die Annahme stimmt, hat es viele Optionen, und es ist dann nicht leicht, dieses Team zu stoppen.» Vieles sei letztlich Kopfsache, hielt Neubauer weiter fest. Auch am Samstag, wenn in Neuenburg Spiel zwei der Serie auf dem Programm steht. «Der Druck liegt nun bei NUC. Wir müssen die erste Angriffswelle überstehen und sie, so gut es geht, stressen. Dann sind sie fehleranfällig.»
Zwei Möglichkeiten hat sich Düdingen mit dem Heimsieg erarbeitet, um den nötigen zweiten Erfolg und damit das Ticket für den Playoff-Halbfinal gegen Volero zu holen. Die Aussichten könnten schlechter sein.
Telegramm
Düdingen - NUC 3:2 (24:26, 25:22, 22:25, 25:19, 15:11)
Leimacker. – 473 Zuschauer. – 125 Minuten Spieldauer.
TS Volley Düdingen: Riddle, Brletic, Marbach, Ignjic, Granvorka, Moffett, Edberg (Libera); Niederhauser, Marx, Widmer.
Neuenburg UC: Halter, Reesor, Wigger, Bugg, Trösch, Campbell, Daillard (Libera); Petitat, Chrtianska, Girard.
Beste Spielerinnen: Moffett und Bugg.
Fotos von Marc Raeber
Spielaufzeichnung auf YouTube
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